Früh ging es Samstag aus dem Bett, um 5:50 Uhr klingelte der Wecker. Nicht gerade eine angenehme Zeit, wenn man erst drei Stunden vorher ins Bett gegangen ist. Doch um pünktlich bei der gamescom zu sein, nimmt man sowas mal in Kauf.
Rund zwei Stunden Fahrt inklusive Frühstück bei MC Donalds und schon befanden wir uns auf dem Parkplatz wenige Minuten vom Messegelände in Köln. Die zahlreichen Parkeinweiser leiteten uns zu einem Parkplatz, Chaos beim Einparken auf dem Parkgelände gab es somit schonmal nicht. Wenige Meter vom Parkplatz befand sich die Bushaltestelle, an der ständig ein bis zwei Busse bereit standen um die Messebesucher direkt vor den Eingang der Messe zu bringen. Dort hatte man dann auch die Möglichkeit, sich schon eines der farblich gekennzeichneten Bändchen zu besorgen: Grün -> ab 12 Jahren, Blau -> ab 16 Jahren und Rot -> ab 18 Jahren.
Drei bis fünf Minuten später standen wir bereits vor dem Eingang der Messe, wo schon Hunderte von Menschen vor den Kassen standen (kurz nach 9 Uhr). Nachdem wir uns kurz orientiert hatten, welche Schlange für uns gedacht war (wir kauften die Karten vor Ort, keine Onlinebestellung) schlängelten wir uns in die Reihe ein. Es dauerte eine Weile und kostete 15€, aber dann hielten wir die Eintrittskarten in den Händen. Ohne Rast ging es dann auf direktem Weg in die erste für uns sichtbare Halle, Nummer 8 (siehe Messeplan der gamescom).
Die Hallen wirkten auf den ersten Blick etwas größer als auf der Games-Convention in Leipzig, beruht jedoch auf meiner Einschätzung, da mir keine Zahlen bekannt sind. Ansonsten erinnerte alles an die guten alten Games-Convention Zeiten. Die typischen Stände, das wilde Gedrängel am Blizzard-Stand bei der Präsentation von WoW, Starcraft 2 und Diablo 3, die wohl besten Messebabes am Razer-Stand (siehe Video unten), das Rangeln um Werbegeschenke aller Art, die überhöhten Preise für Speisen und Getränke und viele, verdammt viele Besucher die jeden Winkel und jede freie Fläche füllten. Nur in einigen Hallen gab es wenige Ecken, wo man seine Arme mal strecken konnte. Ob es daran lag, dass mehr Besucher als auf der Games-Convention da waren, oder die offenen Flächen zwischen den Hallen in Köln kleiner ausfallen als in Leipzig, kann ich nicht beurteilen, wird wohl an beidem gelegen haben.
Ansonsten gab es alle wichtigen Titel zu sehen, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Wo man beispielsweise die PC sowie Konsolenfassung von Batman Arham Asylum (das mich übrigens ziehmlich beeindruckt hat, sowohl grafisch als auch spielerisch) problemlos antesten durfte, gab es beim Star Wars The Old Republic Stand lediglich Laptops mit der offiziellen Seite zusehen, auf der sich Videos und Interviews befanden. Am schwächsten empfanden wir die Präsentation der Blizzard Titel. Zwar belegte Activision Blizzard einen guten Teil der Halle, doch nur wer vier Stunden und länger anstand bekam die Möglichkeit Diablo 3 und Co. anzustesten oder auch nur zuzuschauen. Warum der Bereich nicht frei zugänglich war, bleibt uns ein Rätsel.
Offizieller gamescom YouTube-Channel
Auch sonst ist uns aufgefallen, dass vermehrt Aussteller mit langen Schlangen aufwarten, anstatt ihren Stand offen zu halten. Somit entgeht einem ein guter Teil der Spiele, die man ansonsten gerne gesehen hätte. Es sei denn man bringt die Zeit und die Geduld mit, meherere Stunden anzustehen. Als besonders positiv empfanden wir die Stände von Razer und NCSoft. Während Razer allgemein Stimmung machte, indem sie ihre Messebabes tanzen ließen, Werbegeschenke ins Publikum warfen und zwischendurch seine neue Maus vorstellten, präsentierte NCSoft ihr neues MMORPG Aion, ebenfalls gepaart mit viel Bühnenshow.
Viel los war auch am ESL Stand, bzw. im ganzen ESL Areal und ihrer Gamezones. Dort konnte man Spiele antesten oder sich live Matches auf einer großen Bühne angucken, wo unter anderem Quake Live und Counterstrike (Alternate Female) gespielt wurde.
Nach rund sechs bis sechs einhalb Stunden hatten wir alles gesehen was wir sehen wollten/konnten und machten uns auf den Heimweg. Auf diesem hörten wir noch das gamescom Radioprogamm von 1-Live, das mit einem sehr unterhaltsamen Programm von der gamescom berichtete.
Alles in Allem war die erste gamescom ein Erfolg (das zeigen auch die Besucherzahlen, rund 245.000 und somit auf Anhieb die weltgrößte Videospielmesse), konnte aber meine hohen Erwartungen, die durch die Games-Convention in Leipzig enstanden sind, nicht erfüllen. Dazu war es zwischen den Hallen meiner Meinung nach einen Tick zu voll, die Aussteller zu geizig mit ihren Präsentationen, keine echten Neuheiten wurden gezeigt und allgemein etwas weniger stimmungsvoll als in Leipzig. Das soll aber wie gesagt nicht heißen, dass es eine schlechte Messe war, sondern nur, dass es eben nicht leicht ist das Erbe der Games-Convention anzutreten. Die Organisation drumherum mit der Anfahrt und Co. war aber definitiv gelungen, ebenso wie die Lage der Messehalle, nicht sonderlich weit weg vom Dom. Die Aussteller haben stellenweise zu viel Potenzial verschenkt.
Bildergallerie der gamescom auf flickr
Nächstes Jahr wird man sicherlich aufstocken müssen und wird hoffentlich einiges an Feedback bekommen, um an die glorreiche Games-Convention (von der Präsentation der Titel her) anzuknüpfen. Für den Standpunkt Deutschland als Spieler-Eldorado wäre es wünschenswert. Die Basis dafür wurde geschaffen, man darf sich aufs nächste Jahr freuen.
Alle Aussteller der gamescom: gamescom – Aussteller
gamescom weltweit größte Spielemesse: golem.de
gamescom Special auf golem.de – gamescom Special
Mir hat die Messe eigentlich ganz gut gefallen, aber der Blizzardstand war echt heftig: 4 Stunden Wartezeit…
Nächstes Jahr komm ich aber bestimmt wieder, is ja nicht weit von mir 🙂
Fands auch schade, dass man bei vielen Ständen anstehen musste :/ Aber trotzdem ans ich eine gute Messe, mich freuen die hohen Besucherzahlen. Die ganze (Gamer)Welt blickt auf Deutschland 🙂
Aion hatte mich vorher kaum interessiert, dank der gelungenen Präsentation von NCSoft hats jetzt aber doch mein Interesse geweckt. Sehr nett anzusehen 🙂
RAZER-RAZER!
HA-LLO NC-SOFT!
Das war einfach klasse =D