Gute Nachrichten für alle Fans von League of Legends: Erst kürzlich hat Riot Games einen neuen Modus vorgestellt, der es in sich hat. Der neue Clash Modus soll das E-Sport Erlebnis, das sonst nur Pro-Gamer mit dem Spiel haben, endlich auch ins heimische Wohnzimmer bringen. In dem Modus treten Fünferteams in Turnieren gegeneinander an und viele Regeln der LCS werden übernommen. Was genau euch im Clash Mode erwartet erfahrt ihr im nächsten Absatz.
Zeitlich begrenzt, Ticket benötigt
Clash wird ein zeitlich limitierter Spielmodus sein, der nur an bestimmten Tagen im Monat zur Verfügung stehen wird. Erscheinen wird das Update 2018. Die teilnehmenden Teams nehmen dabei an einem K.O.-Turnier teil, das sich über drei Tage zieht und am Ende mit einem großen Finale aufwartet. Damit wird der Modus auch einiges an Disziplin von den Teams erfordern, die während des Turniers gleich in mehreren Matches antreten dürfen. Riot hat versprochen, das Matchmaking fair und spannend zu gestalten: Auch Teams mit vier Bronze- und einem Spieler mit Diamond-Rang sollen so zum Beispiel Gegner finden. Damit wird das Update bestimmt auch für Streamer interessant werden. Der Entwickler will auch Smurfing verhindern, Gold-Spieler können sich also nicht einfach einen neuen Account erstellen und die unerfahrenen Teams damit platt machen. Leider hat Riot auch ein kontroverses Detail zum Modus hinzugefügt: Rein kommt man nämlich nur mit Tickets, die man vorher für Ingame-Währung kaufen muss. Vielleicht hält das aber auch die weniger motivierten Spieler fern.
Anlehnung an das LCS
Wie im Pick/Ban System des LCS können die Teams nach dem Finden einer Partie Champions per Split-Draft bannen – zuerst bannt und wählt jedes Team drei Champions, dann zwei. Vorher kann man die Gegner noch scouten und so erfahren, welche Champions die Gegner besonders gern einsetzen. Für den Sieg soll es dann Tournament Capsules geben, die nur im Clash-Modus verteilt werden. Aber auch die Verlierer erhalten eine Art Trostpreis. Welcher das sein wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Ziel: Noch größere Turniere
Der Plan hinter dem Update ist mit Sicherheit auch, die Aufmerksamkeit der Spieler verstärkt auf die Pro-Szene zu lenken. LoL war bisher ein gewaltiger Erfolg für Riot: Letztes Jahr hat der Entwickler verkündet, dass über 100 Millionen Spieler pro Monat online sind, nachdem es 2014 noch 67 Millionen monatlich waren. Von der E-Sport Szene wurde bisher vor allem kritisiert, dass Turniere von League of Legends weniger hoch dotiert sind, als die vom großen Konkurrenten Dota 2: Während bei der International um mehr als 20 Millionen Dollar Preisgeld gespielt wird, setzt LoL eher auf den Ruhm des Siegs und weniger auf hohe Gelder. Erst letztes Jahr hat Riot Games zum ersten Mal auf eine Art Compendium gesetzt, um das Preisgeld zu erhöhen. Bei den Zuschauerzahlen ist LoL aber weiterhin der einsame Favorit. Die World Championship 2016 wurde von über 43 Millionen Spielern verfolgt, bei der Konkurrenz ist es meistens nicht mal die Hälfte. Auch wenn es um E-Sport-Wetten geht, ist League of Legends ganz vorne mit dabei. Hier kann man auf den Sieg des eigenen Lieblingsteams setzen, ähnlich wie bei Dota 2 oder CS:GO. Apropos Teams: Bei den Europäern ist weiterhin G2 ESPORTS ganz oben: die „Könige Europas“ konnten auch dieses Jahr ihre Dominanz behaupten und die europäische LCS schon zum vierten Mal in Folge gewinnen. Und auch Fnatic ist für die westliche LoL-Szene immens wichtig, immerhin hat sich das Team schon zum fünften Mal die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft erspielt.
Clash-Mode unterscheidet sich bei der Spieldynamik deutlich vom ebenfalls erst vor einigen Monaten angekündigten Showdown Modus für Custom Battles. Hier gewinnt der Spieler in 1v1 oder 2v2 Spielen, indem er eine von mehreren Konditionen erreicht: Entweder muss er „Erstes Blut“ vergießen, 100 „CS“ erhalten oder einen Tower zerstören. Im Vergleich zu Showdowns ergibt sich im Clash Modus dadurch eine ganz andere Spieldynamik, insbesondere bei Teams mit großer Varianz beim Skill-Level: Wenn ein Team vom Rang sehr ausgeglichen ist, beim anderen aber ein Diamond-Spieler eine Horde von Gamern mit Bronze-Rang anführt, wird sich das gegnerische Team vermutlich stark darauf konzentrieren, den einzigen feindlichen Pro-Gamer mit Profi-Equipment unter Kontrolle zu halten. Derartige Dynamiken bei der Taktik hat es bei Turnieren bisher noch nicht gegeben.
Fazit
Insgesamt hat LoL eine gewaltige Wandlung seit seiner Anfangszeit hinter sich gebracht. Mit dem neuen Clash-Modus hat Riot Games eine hervorragende Alternative geschaffen für alle LoL-Fans, die zwar nicht gut genug für große Turniere sind, aber trotzdem mal echte E-Sport Luft schnuppern wollen. Die vielen Anleihen vom LCS, wie das Pick/Ban System sollten das Interesse an LoL als Pro-Titel noch weiter verstärken. Jetzt warten alle gespannt darauf, dass das Update 2018 möglichst schnell aus der Beta-Phase kommt und die Gamer es in ihre Krallen bekommen können. Dann gibt es auch im heimischen Wohnzimmer endlich richtige Turnier-Stimmung.