Beruflich den ganzen Tag Computer spielen? Hört sich erst mal gleichermaßen verlockend wie verrückt an. Aber es gibt sie tatsächlich, die Menschen, die den ganzen Tag nichts Anderes machen als Computerspiele zu spielen und damit Geld zu verdienen. Leicht ist das allerdings nicht. Aber in welchem Beruf ist Geld verdienen schon leicht? Und Profispieler zu sein, bedeutet nicht auch gleich automatisch, dass man davon leben kann. Man muss schon mindestens zu den Besten seines Landes gehören oder an einer der internationalen Ligen, wie z.B. der LCS teilnehmen, um zum Vollzeit-Gamer avancieren zu können.
Ein einziger Turniergewinn kann ausreichen
Oder man schafft es, sich für eines der großen internationalen Turniere zu qualifizieren. Wenn man so weit kommt, hat man tatsächlich auch die Möglichkeit, mit dem Gewinn eines einzigen Turniers zu Reichtum zu gelangen. Schwindelerregende Preispools sind hier nämlich inzwischen fast schon an der Tagesordnung. Bei diesen Turnieren muss man oft allerdings Mitglied eines Teams sein und sich gemeinsam qualifizieren. Das alles setzt bereits voraus, dass man die Möglichkeit hat, sehr viel Zeit am Computer zu verbringen, denn von nichts kommt natürlich auch nichts. Evil Geniuses ist der Name des Siegerteams des letztjährigen The Internation Turniers. Die vier Jungs krönten sich zum besten DotA 2-Team der Welt und wurden dafür mit unfassbaren 6.634.661 Dollar belohnt, also über 1,65 Millionen Dollar pro Teammitglied.
Quelle: By Mamadou278 (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
Das ganze Geschäft ist mittlerweile so lukrativ geworden, dass auch die Buchmacher eingestiegen sind. Bei den Großereignissen kann man auf die einzelnen Matches und auf den Gesamtsieger Online Wetten abschließen. Das zeigt auch eindrucksvoll, wie potent der Wirtschaftszweig eSport geworden ist und dass der Traum vom Pro-Gamer längst keine Spinnerei mehr ist, sondern ein Berufswunsch, den Eltern nicht einfach nur belächeln sollten.
Der Weg zum Pro-Gamer
Wie wird man also Pro-Gamer? Auch wenn eSport vom Deutschen Olympischen Sportbund nicht offiziell als Sportart anerkannt wird, so gibt es doch einige Parallelen. Denn wie bei so vielen anderen Sportarten auch, ist auch beim eSport der Weg an die Spitze kein Spaziergang. Und gerade am Anfang beißt sich die Katze hier ein wenig in den eigenen Schwanz. Denn um etwas zu erreichen, muss man natürlich üben und trainieren, was unglaublich viel Zeit in Anspruch nimmt. Und bezahlt wird man anfangs fürs Trainieren ganz sicher nicht. Wovon soll man dann also leben, wenn man nicht mehr zur Schule geht und noch bei den Eltern wohnt?
Man sollte das Ganze Schritt für Schritt angehen, permanent an sich arbeiten und sich mit den ersten kleinen Gewinnen ein Polster anlegen, das man dann in der Zukunft eventuell dafür nutzen kann, um sich für eine gewisse Zeit komplett auf das Spielen konzentrieren zu können. In dieser Zeit sollte man sich dann natürliche wieder entsprechend verbessern, den nächsten Schritt gehen und sich für Turniere oder Ligen qualifizieren, bei denen es dann schon um etwas mehr, als einfach nur einen kleinen Nebenverdienst geht.
So oder so ist der Weg an die Spitze steinig und lang, aber das ist nicht nur in jedem Sport, sondern auch in jedem Beruf so. Wer sich wirklich ernsthaft damit auseinandersetzt, Pro-Gamer zu werden, der kann sich auch hier Tipps von Spielern anschauen, die es geschafft haben.